Austro Thai Girl

Statistik

Laut Statistik Austria leben in Österreich 5.317 Personen mit thailändischer Herkunft. 4.148 dieser Personen haben die thailändische Staatsbürgerschaft. Von den insgesamt 5.317 Personen sind 4.512 weiblich und 805 männlich. Somit sind 85% der in Österreich lebenden Thailänder Frauen. Im Jahr 2008 lag der Anteil der thailändischen Frauen bei 90%.

Mit Stichtag 1.1.2013 leben in
Wien 1.565 Personen thailändischer Herkunft 1.173 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Burgenland 172 Personen thailändischer Herkunft 126 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Kärnten 256 Personen thailändischer Herkunft 214 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Niederösterreich 907 Personen thailändischer Herkunft 732 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Oberösterreich 909 Personen thailändischer Herkunft 663 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Salzburg 251 Personen thailändischer Herkunft 210 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Steiermark 497 Personen thailändischer Herkunft 405 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Tirol 429 Personen thailändischer Herkunft 347 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Vorarlberg 331 Personen thailändischer Herkunft 278 mit thailändischer Staatsbürgerschaft
Quellennachweis: Statistik Austria

Eingrenzung am Arbeitsmarkt

60% der thailändischen Frauen sind mit einem Österreicher verheiratet und erhalten dadurch die Arbeitsgenehmigung. Im Gegensatz zu ihren mitimmigrierten Kindern fällt es ihnen schwer die deutsche Sprache zu erlernen. Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind somit stark eingegrenzt. Thailändische Diplome und Zeugnisse werden in Österreich nicht anerkannt. In Folge der Berichterstattung vieler Medien über Sextourismus in Thailand hängt der Makel der Prostitution an ihnen.

Die meisten Thai Frauen arbeiten als Reinigungskräfte, Küchengehilfinnen oder Servierpersonal. Nur wenige der Thai Frauen schaffen den Sprung zur qualifizierten Fachkraft oder absolvieren eine berufliche Ausbildung mit Lehrabschluss. Das Manko der fehlenden Deutschkenntnisse wird hier deutlich erkennbar.

Das AMS vergibt Deutsch Kurse um den Thai Frauen den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die meisten Arbeitsverhältnisse kommen über Leihfirmen zu Stande und kaum eine Thai Frau ist bei einem Betrieb direkt beschäftigt. Sie werden zu Arbeiterinnen zweiter Klasse und kommen nicht in den Genuss von Sozialleistungen des Betriebes.

Die Firma Do&Co ist einer der wenigen Betriebe die ein direktes Arbeitsverhältnis und angemessene Entlohnung bietet.

In Hotelbetrieben werden die Überstunden, unter Thais als "Gutstunden" bezeichnet, mit Freizeitausgleich abgegolten. 6 bis 9 Arbeitstage mit darauffolgenden 2 oder 3 Tagen Freizeit sind normal. Täglich müssen 20 bis 30 Hotelzimmer geputzt werden, für einen Netto Monatslohn um die 1.000.- Euro. Die beim Hotelbetrieb direkt beschäftigen Thai Frauen kommen in den Vorzug jährlicher Gehaltserhöhungen und haben Aufstiegschancen zur Hausdame oder zum Supervisor.

In China Betrieben ist der Klassiker "Anmeldung mit einer 20 Stunden Woche ohne Urlaubs - und Weihnachtsgeld" stark verbreitet. 60 bis 80 Stunden wird pro Woche gearbeitet für einen Überstundenlohn zwischen 7 und 10 Euro der unter der Hand ausbezahlt wird. Chinesen selbst erhalten zum Teil nur den Sklavenlohn von 3 Euro pro Stunde, ob die Differenz bei der Leihfirma "China Mafia" hängen bleibt ist unbekannt.

Eine Anmeldung mit geringfügiger Beschäftigung und weiterem AMS Bezug ist in thailändischen Kreisen sehr begrenzt.

Thai Massagen

Die Zahl der in Thai Massagen arbeitenden Frauen ist sehr gering.

Die thailändische Botschaft in Wien fördert diese Branche mit kostenlosen Massage Kursen und amtlichen Diplomabschluss. Der Weg zur Selbstständigkeit wird dadurch ermöglicht und es entstehen neue Arbeitsplätze.

In Wien und Umgebung gibt es mittlerweile über 40 Thai Massagen, Tendenz steigend, die grossteils durch dieses Projekt ermöglicht wurden. Die offiziellen Bordellbetriebe die sich als Thai Massage bezeichnen sind ausgestorben und die klassische Thai Massage hält in Österreich seinen Einzug.

Prostitution

Der Anteil von thailändischen Prostituierten in Österreich beschränkt sich auf ein Minimum. Maximal 10 Thai Frauen arbeiten in Wiener Bordellbetrieben und die meisten von ihnen schon seit 20 Jahren. Thailändische Frauen erweisen sich als integrierte Österreicherinnen, denn österreichische Prostituierte sind ebenfalls eine Rarität geworden. Die mitimmigrierten und aus Österreicher Ehen stammenden Kinder der Thai Frauen haben an dieser Berufssparte kein Interesse und überlassen dies getrost unseren EU-Bürgerinnen aus Ungarn, Tschechien, Slowakei, Rumänien und Bulgarien.

Die Zahl der einst über 20 Thai Studios in Wien hat sich auf 2 dezimiert. Nachwuchs gibt es dort selten, zumal die Einreisebestimmungen extrem verschärft wurden und das Schlupfloch "Prostituierten Visa" im Verborgenen blieb. Die Probe aufs Exempel gab mir recht. Selbst findige Bordellbesitzer kennen diese Bestimmung des Fremdenpolizeigesetzes nicht, mit der man ein Visa C+D für Österreich erhält um in der Prostitution zu arbeiten. Dieses Visum berechtigt zu einem maximalen Aufenthalt von 6 Monaten im Kalenderjahr und kann im Inland nicht verlängert werden. Genaueste Informationen dazu findet man auf der Webseite einer frauenspezifischen Einrichtung der Volkshilfe Wien die sich für Prostituierte einsetzt. Wie man eine Aufenthaltsbewilligung als Künstlerin bekommt, um als Tänzerin in einer Disco, einem Club oder einer Peep Show zu arbeiten, ist ebenfalls nachzulesen. Die als Warnhinweis gedachte Publizierung ist der perfekte Denkanstoss für Zuhälter - und Menschenhändler oder ein Notnagel für rechtschaffene Bürger deren Visaantrag für die Geliebte aus Thailand abgelehnt wurde.

Fraglich ist ob die aus China kommenden Prostituierten dieses Schlupfloch nützen. Mit Sicherheit geben sich die China Damen fälschlicherweise als Thailänderinnen aus und bringen die heutige thailändische Frauengesellschaft in Österreich zusätzlich in Misskredit. Die Geister die von Thai Frauen vor mehr als 20 Jahren in die Welt gesetzt wurden kehren zurück und nehmen Rache. Mitte der 90er Jahre erlebte Österreich einen wahren Boom an thailändischen Prostituierten die laut ihrer Selbstdarstellung alle aus China stammten. Ein liebenswürdiges "Sawadee Krap" - thailändisches "Hallo" - im Asia Studio zieht ein verlegenens Lächeln nach sich, ein freundliches "Nihau" - chinesisches "Hallo" - bringt eine Erwiderung und klärt die Herkunft der Damen rasch auf.

Frauen der österreichischen Thai Gesellschaft


Photos: Rose & Wolf Carabao